iepe rubingh

„Vorsicht vor Overbooking“ – die Schaltzeit im RBB!

Eine nahezu ausgebuchte Platoon-Kunsthalle und die Aussicht auf eine Live-Übertragung im RBB sorgen für Vorfreude auf die 4. Berliner Schachbox-Meisterschaften am kommenden Samstag, den 28. Juli.

Die 4. Berliner Schachboxmeisterschaft am kommenden Samstag mit bis zu 300 Gästen sei bereits so gut wie ausgebucht, so Iepe Rubingh, Gründer und Vorsitzender des Chess Boxing Club Berlin e.V. Besonders beeindruckt ist er von der medialen Aufmerksamkeit: „Es haben sich bereits 20 Journalisten angemeldet und zudem wird es zeitweilig auch eine Live-Übertragung im RBB geben“, ist der gebürtige Niederländer stolz.

Aus der vor acht Jahren geborenen Idee ist 2005 in Berlin der weltweit erste Schachboxverein hervorgegangen, den Rubingh gemeinsam mit einigen Freunden aus seinem Boxverein gründete. Noch immer sei dieser Verein die „Seele des Schachboxens“, so Rubingh.

Berlin bot damals wie heute genau das richtige Umfeld für eine innovative neue Sportart wie das Schachboxen: „Die Stadt hat ein unwahrscheinlich kreatives und offenes Klima, ist geprägt von großer Neugier und sehr aufgeschlossen“, schwärmt der Hobby-Bergsteiger. So bildet Berlin für ihn den idealen Ausgangspunkt, um seine Vision für den Sport zu verwirklichen: das Schachboxen soll Königsdisziplin bei den olympischen Spielen werden. Natürlich ist der Weg bis dahin noch steinig und weit, aber die bisherige Spielerei hat in den letzten anderthalb Jahren eine Phase der Professionalisierung durchlaufen, sodass Rubingh sich ihr nunmehr hauptberuflich widmet.

„Entschuldigung, haben Sie noch alle Tassen im Schrank?!“

Von der Popularität des Sports, der bei internationalen Wettkämpfen schon bis zu 1.500 Zuschauer anzog, ist der Vater des Schachboxens selbst überrascht: „Wäre damals jemand auf mich zu gekommen und hätte mir vom Schachboxen erzählt, dann hätte ich vermutlich so etwas erwidert wie ‚Entschuldigung, haben Sie noch alle Tassen im Schrank?!‘“ Scheinbar hat Rubingh jedoch einen Nerv unserer Zeit getroffen. „Intellectual Fightclub Berlin“ lautet denn auch der Untertitel des Chess Boxing Club Berlin in Anlehnung an den bekannten Film von David Fincher. Gewalt liege eben in der Natur des Menschen und mit ihr produktiv umzugehen, bediene offensichtlich eines seiner Grundbedürfnisse, so Rubingh, der sich jedoch gleichzeitig von unkontrollierter Gewaltausübung oder gar terroristischen Zielen, wie sie Brad Pitt als Tyler Durden im Film Fightclub verfolgt, distanziert. Das Schachboxen will Rubingh vielmehr als Ausdruck einer „neuen Männlichkeit“ verstanden wissen, in der die Komponenten „stark“ und „schlau“ vermengt werden.

Schachboxen für Führungskräfte

Parallelen sieht Rubingh auch zwischen Schachboxen und dem Management eines Unternehmens: in beiden Fällen ginge es oft darum, unter Druck die richtige Entscheidung zu treffen. Inzwischen bietet der Chess Boxing Club Berlin Seminare zum Thema „Schachboxen für Führungskräfte“ an. „Durch das Schachboxen kann man einiges über die Führungsstile der Seminarteilnehmer erfahren“, schildert Rubingh. So sei mancher Manager, der im Beruf zum Perfektionismus neigt, auch beim Schachboxen bereits an dem Zeitlimit gescheitert, obwohl er vielleicht eigentlich ein hervorragender Schachspieler ist.

Rubingh jedenfalls ist vom Schachboxen überzeugt und die Schaltzeit wünscht ihm viel Erfolg bei der Verwirklichung seines Projekts. Am 28.07.2012 jedenfalls finden um 20.00 Uhr in der neuen Platoon-Kunsthalle die 4. Berliner Schachbox-Meisterschaften statt. In diesem Jahr werden die drei Kämpfe durch die Schaltzeit GmbH gefördert.